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1877 Die Vereinsgründung

In einer alten Chronik ist zu lesen:

„Den 4. Juli 1613 ist thom ersten mohlethoRöms na dem Vogelstange geschaten  un de heft Laurents, Peter Benzens Schwager, en runter geschaten.“

Nach dieser verbürgten Nachricht ist anzunehmen, dass in Husum schon um die Wende vom 16. zum 17. Jahrhundert nach dem Vogel auf der Stange geschossen und somit diese Volksfeste über 350 Jahre begangen wurden.

Jedoch mit der Einführung des Präzisionsgewehres in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts wurden der sportlichen Ausübung des Schießens weitere Möglichkeiten erschlossen. Das Schießen auf den Vogel genügte nicht mehr. Man wandte sich dem Scheibenschießen zu.

Aber die Idee des Vogelschießens als Volksfest war damit nicht tot. Im letzten Viertel des Jahrhunderts wurde durch die Initiative einiger ehrenwerter Husumer Bürger das Wiederaufleben des Vogelschießens eingeleitet. Es waren besonders die alten Kampfgenossen, der Tischlermeister Wilhelm Möller und der Modelltischler Christian Niels Christiansen, die sich hierfür einsetzten.

In einer Komiteesitzung des Kampfgenossenvereins 1848/51 am 18.Juni 1876 wurde auf Vorschlag dieser beiden Herren beschlossen, ein Vogelschießen in Form eines Volksfestes  zu veranstalten, an dem sich jeder rechtschaffende Mann beteiligen konnte; und unter Mitarbeit  des Kampfgenossenvereins von 1870/71 wurde das Fest in allen Einzelheiten vorbereitet.

Eine am 16. Juli 1877 abgehaltene Generalversammlung fasste den Beschluss, das Fest am Sonntag, dem 29., und Montag, dem 30 Juli 1877, zu veranstalten.

Zum Ehrenkommandeur wurde der damalige Bürgermeister Emanuel Gurlitt gewählt.

Zum Festkomitee gehörten der Vorstand  des Kampfgenossenvereins von 1848/51 und einige gewählte Männer. Außerdem wurde der Kampfgenossenverein von 1870/71 um seine Mitwirkung gebeten.

Der Festbeitrag wurde auf 2 Mark bemessen. Vom Festwirt  wurde als Platzgeld 300 Mark verlangt. Das Frühstück kostete 1,50 Mark, ein Bier 15 Pfennig und ein Grog 25 Pfennig.

Es trugen sich 205 Teilnehmer in die Schießliste ein.

Das erste Vogelschießen wurde zu einem richtigen Volksfest, wie man es sich nur wünschen konnte. Der gute Erfolg und das schöne Gelingen ermunterten  dazu, auch in den folgenden Jahren das gleiche Fest zu feiern.

Aufgrund  eines Beschlusses konnten dem Festkomitee nur Mitglieder der beiden Kampfgenossenvereine angehören. Auch der jeweilige König war Mitglied. In den folgenden Jahren hatten die Husumer Schützenfeste regen Zuspruch. Für den Festumzug schaffte man eine Fahne an, die im Jahre 1883 vom Modelltischler Christian Niels Christiansen geweiht wurde.

Geleitet wurde das Husumer Bürgerliche Vogelschießen bis zum Jahr 1900 vom Tischlermeister Wilhelm Möller, danach bis zum Jahre 1907 vom Malermeister Johann Clasen, dessen Nachfolger dann für 1908 der Bierverleger Max Sönnichsen wurde. Für die Jahre 1909/10 übernahm der Gastwirt J. Jürgensen die Leitung.

Zur Unterhaltung der Teilnehmer und des Publikums wurde ein Ringstechen für die Damen, Tanz um die Vogelstange, Kartenspiel und für die Kinder Kletterstangen und Flatterscheiben und anderes eingeführt. Am Montagvormittag gab es im Festzelt ein Frühstück, das seitdem zum gewohnten Gebrauch wurde und heute als gemeinsames Mittagessen fortgeführt wird.

1910

Die beiden Kampfgenossenvereine blieben noch mehrere Jahre Träger des Husumer Bürgervogelschießens. Doch der Wunsch nach einem selbständigen Verein wurde immer stärker. Die jahrelangen Bestrebungen, dem Vogelschießen eine vereinsmäßige Grundlage zu geben, hatte im Jahr 1910 Erfolg. Am 17. November wurde der Verein gegründet und erhielt den Namen „Verein für das Husumer Bürgervogelschießen“. Die damals noch lebenden Kampfgenossen von 1848/51 w. Berner, Chr. N. Christiansen und W. Möller wurden zu Ehrenmitgliedern ernannt. Die Versammlung wählte den Buchdrucker H. C. Caspersen zum Vorsitzenden. Gleichzeitig beschloss man die erste Satzung. Es wurde ein Jahresbeitrag von 7,20 Mark festgesetzt, der zu Beginn des Festes voll entrichtet sein musste. In den folgenden Jahren war das Vogelschießen wieder im Aufbau und dazu angetan, ein richtiges Volksfest zu sein.

Die drei Ehrenmitglieder Berner, Christiansen und Möller stifteten im Jahre 1911 das Trinkhorn, das vom Jahre 1912 an vom Exkönig im Festumzug getragen wird.

Den Vorbereitungen des Festes 1914 machte der Kriegsausbruch ein Ende. Im August mussten viele

Schützenbrüder anstatt auf den schon vorbereiteten  Festplatz in den Krieg ziehen. Das Fest wurde abgesagt.

Nach dem ersten Weltkrieg trat das Komitee des Vereins erstmals am 23. August 1919 wieder zusammen und der 1. Vorsitzende H. C. Caspersen konnte mit Freude feststellen,

dass alle Komiteemitglieder wieder aus dem Krieg zurück-

gekehrt seien. Durch das Erheben von den Plätzen wurde der gefallenen Schützenbrüder gedacht.

Die während des Krieges abhanden gekommene Vogelstange konnte man neu beschaffen und deren Fundament am 27. Juni 1920 an der Nordostecke der alten Freiheit errichten. Als Erinnerung an die Inflationszeit wurden einige Notgeldscheine mit einer Urkunde im Fundament eingemauert. Seit Errichtung der neuen Turnhalle konnte das Fundament nicht mehr genutzt  werden. Das gut erhaltene Dokument kam bei Straßenarbeiten wieder ans Tageslicht.

Das erste Bürgervogelschießen fand am 22. und 23. August 1920 statt. Es erbrachte bei einer Einnahme von fast 11 000 Mark einen Überschuss von 2481 Mark. Der verein hatte 85 Mitglieder.

Von 1921 an übernahm der Friedhofsgärtner Heinrich Lorenzen den Vorsitz, der dann im Jahre 1936 an Bernhard Petersen abgegeben wurde. Dieser leitete den Verein bis zum Ausbruch des 2. Weltkrieges.

In der Hauptversammlung im Dezember 1921 beschloss man die Anschaffung eines Schützenzeltes. Jeder Schützenbruder musste sich verpflichten, hierfür 100 Mark auf der Sparkasse zu hinterlegen, entweder in bar oder durch Bürgschaft. Die Anschaffung des Zeltes wurde dann endgültig im Jahr 1925 beschlossen. Die Kosten betrugen ca. 20 000 Mark, wovon auf die Innenausstattung alleine 11 000 Mark entfielen. Nach dem Aufbau hatte das Zelt eine Bodenfläche von 620 qm und konnte 800 Besucher fassen.

Jahr für Jahr fand das allseits beliebte Bürgervogelschießen statt. Die Schützenbrüder hielten in treuer Kameradschaft zusammen. Die Versammlungen waren zumeist mit Vereinsangelegenheiten und Vorbereitungen für das nächste Fest ausgefüllt. Auch die älteren Mitglieder standen bis zuletzt zur Sache. Wenn einmal ein Schützenkönig seiner Verpflichtung nicht nachkam, dann wurde er laut Beschluss der Versammlung einfach seiner Würde enthoben. Es wurde sehr auf Ordnung und Redlichkeit  im Verein gehalten. Als Beispiel hierzu kann angegeben werden: Auf Beschluss vom 27. August 1923 wurde der König Claus II. wegen Vernachlässigung  seiner Königspflichten zum Abdanken gezwungen. Als Vertreter wählte man den Exkönig.

Auch noch nach der nationalen Machtergreifung konnte der Verein weiter bestehen und alljährlich sein Volksfest feiern. Das letzte Bürgervogelschießen fand im Jahre 1939 statt.  Der 2. Weltkrieg beendete die Schützenfeste. Das Vereinsleben kam vollständig zum Erliegen.

1955

Wiederaufleben des Vereins

Bis zum Jahre 1945 war die Zahl der Mitglieder auf 23 zusammengeschmolzen. Am 26. April 1946 beschloss der

bestehende Vorstand, das Vereinsleben bis auf weiteres

ruhen zu lassen.

Es war der Schützenbruder August Gemsjäger, der im Jahre 1955 alle Mühen aufwandte, um den Verein für das Husumer Bürgervogelschießen, getreu der alten Tradition, wieder aufleben zu lassen.

In seiner Wohnung kamen dann im Juni 1955 die Schützenbrüder Johs. Jahn, Richard Prieß und Hugo Huß zusammen, um sich in dieser Angelegenheit zu besprechen.

Das Vermögen des Vereins betrug zu diesem Zeitpunkt 17,43 DM. Es wurde zu einer Wiedergründungsversammlung aufgerufen, die am 16. Juli 1955 im alten vereinslokal von Boy Clausen (Hafenstraße) stattfand. August Gemsjäger gab einen Rückblick auf das Vereinsleben und konnte die Anwesenden für ein Wiederaufleben des Vereins begeistern. Schützenbruder Willi Stötzler hatte eine Überraschung vorbereitet. Er enthüllte vor den Augen der Anwesenden einen Vogel, wie er bei allen früheren Bürgervogelschießen angefertigt war.

Mit 50 Mitgliedern machte der Verein einen verheißungsvollen Anfang.

Es wurde folgender Vorstand gewählt:

1. Vorsitzender: Willi Stötzler, 2. Vorsitzender: August Gemsjäger, Schriftführer Willi Lerz, Kassierer: Johannes Jahn, Beisitzer: Richard Prieß und Hugo Huß.

Das älteste Mitglied Ferdinand Petersen wurde zum Ehrenmitglied ernannt.

Anstelle des letzten und jetzt verstorbenen Königs Hans Niebuhr wurde August Gemsjäger zum König proklamiert. Während die alte Königin von 1939, Wilhelmine Jahn, ihr altes Amt übernehmen konnte.

Inventar war nicht mehr viel vorhanden. Das unter großen persönlichen Opfern und mit hohen Kosten beschaffte schöne Festzelt war während des Krieges von der Wehrmacht beschlagnahmt worden. Die alte Vereinsfahne befand sich noch beim Schützenbruder Jacob Jessen, aber die altbekannte „Gäle Wuddelfahn“ konnte man nicht mehr auffinden. August Gemsjäger hatte die Königskette über die Kriegszeit gerettet, und die Krone war noch im Besitz der Königin.

Es wurde einstimmig beschlossen, das erste Bürgervogelschießen nach dem 2. Weltkrieg vom 4. bis 6. August 1956 in alter Tradition wieder abzuhalten. Dem Schützenbruder August Gemsjäger war es nicht vergönnt, dieses erste Fest mitzuerleben. Durch den Tod wurde im Juni 1956 dahingerafft und mit ihm verloren die Schützenbrüder einen ihrer treuesten und besten Kameraden.

An seiner Stelle übernahm das alte Mitglied Hugo Huß die Königswürde.

1977

Der Verein heute

Mit seiner Wahl im Jahre 1955 zum 1. Vorsitzenden übernahm Schützenbruder Willi Stötzler ein schweres Amt, das er sieben Jahre innehatte.

Es war die Zeit des Wiederaufbaues, die Zeit, in der das Vogelschießen in alter Tradition wieder gestaltet werden musste. Es galt einerseits, das Bürgervogelschießen als Volksfest neu zu beleben, anderseits, das Bürgervogelschießen als Volksfest neu zu beleben, anderseits einen alten ehrwürdigen Verein nach seinem jahrzehntelangen Brauch aufzubauen. Seit alters her gilt der Wahlspruch:

 

„Frohsinn – Ordnung – Einigkeit

ob arm, ob reich, bei uns sind alle gleich.“

 

Es war ihm gelungen, den Verein in diesem Sinne wieder aufzubauen.

In einer Jahreshauptversammlung am 19. November 1959 beschlossen die Mitglieder eine Eintragung des Vereins in das Vereinsregister, die dann später unter Vorlage der ersten Satzung vom 22. Mai 1960 beim Amtsgericht Husum beantragt worden ist.

Anfangs mussten neue Gewehre beschafft werden; neue Vogelstangen fertigten die Mitglieder an und stifteten sie dem Verein. Neue Schießanlagen wurden hergestellt.

Das während des Krieges abhanden gekommene Füllhorn stiftete ein Mitglied neu.

Da die über viele Jahre im Festumzug mitgeführte alte „Gäle Wuddelfahn“ nach dem 2. Weltkrieg nicht mehr aufzufinden war, ließen Schützenschwestern und Schützenbrüder aus der Süderstraße eine neue anfertigen, die sie dann im Jahre 1957 dem Verein übergaben.

Alljährlich läuft Wilhelm Tell mit seinem Sohn dem Festzug voran. Auch diese Kostüme haben Mitglieder gestiftet.

Aufgrund seiner hohen Verdienste um den Verein wurde Willi Stötzler am 15. November 1962 zum ersten Ehrenvorsitzenden ernannt.

Am gleichen Tage wurde Horst Kubon zum neuen Vorsitzenden gewählt, der damit die große Verpflichtung übernahm, den Verein in alter Tradition weiterzuführen.

Eine Ablösung erfolgte im Jahr 1972 durch Hellmuth Holst, der diesen Posten dann im Jahre 1974 an Horst Kubon zurückgab.

Inzwischen war eine neue Nachkriegsgeneration herangewachsen, die geistig nicht mehr mit den Mitgliedern der Kampfgenossenschaften und den Vereinsgründern aus dem Jahr 1920 verwandt ist. Für Horst Kubon galt es bei seiner Amtsübernahme, die alte Tradition mit der heutigen Zeit zu vereinen. Diese ist im zum Wohl des Vereins gelungen.

Das Bürgervogelschießen feiert 1977 seinen 100. Geburtstag. Ein Mensch in diesem Alter wäre ein Greis, mit dessen Ableben täglich gerechnet werden müsse.

Wie steht es aber mit dem Verein für Bürgervogelschießen an seinem  100 Geburtstag?

Wie wird das Vereinsleben gestaltet und wie steht es mit dem Nachwuchs des Vereins?

Meist in der ersten Woche im August eines jeden Jahres findet das Bürgervogelschießen unter reger Beteiligung

der  Husumer  Bevölkerung   statt , bei  dem  ein   neues Königspaar durch Abschuss des Rumpfes vom Vogel ermittelt wird.

Zuvor hat sich am Montagvormittag der alte König durch einen Empfang der Schützenbrüder zum Umtrunk von ihnen verabschiedet. Schon am Sonntag hatte die alte Königin ihren Schützenschwestern einen Empfang gegeben.

Am Sonntag und am Montag wird unter der Leitung des Hauptmannes ein Umzug durch die Stadt durchgeführt. In seinem Amt wird er vom Feldwebel unterstützt. Der König führt in Begleitung von zwei Ältermännern  den Festumzug an. Die Fahnen- und Gewehrsektionen führt dann der Fahnenleutnant an. Und hinter den Schützen endet der Zug mit dem Schwanzleutnant.

In der zweiten Woche im Oktober lädt das Königspaar ihre Schützenschwestern und Schützenbrüder zum Königsball ein. An diesem Abend werden für die von den Damen und Herren abgeschossenen Einzelteile der Vögel jeweils Medaillen und silberne Löffel überreicht; außerdem werden die ermittelten Sieger der Pokalschießen bekannt gegeben.

Am zweiten Advent veranstaltet der Verein für seine Mitglieder, deren Kinder und Enkel eine Adventsfeier, bei der die Kinder mit einem Geschenk bedacht werden.

Und naht die Zeit der Narren; sie mag hier Fasching und dort Karneval genannt werden, dann hat auch der Verein für Bürgervogelschießen seine Veranstaltungen. Er feiert am Sonnabend mit geladenen Gästen Karneval; und am Rosenmontag wird ein öffentlicher Ball veranstaltet, der eine große Beliebtheit aufweisen kann. Seit 1963 wird jedes zweite Jahr der Orden „Wider den tierischen Ernst“ an Husumer Bürger verliehen.

Einmal im Monat wird ein Schießabend im Scheibenschießen abgehalten. Hier können verschiedene Auszeichnungen erworben werden.

Der Verein für Bürgervogelschießen hat es verstanden, den über 350 Jahre alten Brauch des Schießens auf den Vogel zu erhalten und dieses mit den Bedürfnissen unserer heutigen Zeit zu vereinen.

Fast ausnahmslos sind die Mitglieder bereit, zum Gelingen der Veranstaltungen uneigennützig beizutragen. Als besondere Auszeichnung hierfür stiftete der Verein Verdienstorden in Bronze, Silber und Gold.

Sorgen um den Nachwuchs kennt der Verein nicht.

Kann so ein Geist noch einmal hundert Jahre währen?

Wir hoffen es!

 1995

40 Jahre nach 1955

 Der Verein feiert das Jubiläum 40 Jahre nach Wiedergründung des Vereins im Jahre 1955. Das  Ereignis wird mit einem großen Umzug gefeiert. Seit 1977 wurde vieles erreicht.

1980 kaufte der Verein von der Deutschen Bundesbahn das Vereinsheim.

1988 wurde das Grundstück ebenfalls von der Deutschen Bahn gekauft.

Bis 1995 wurde das Vereinsheim laufend modernisiert und wird für viele Veranstaltungen genutzt.

1992 wird im Verein die Gleichberechtigung eingeführt und die Schützenschwestern erhalten das Stimmrecht und auch Einzelmitglieder können jetzt aufgenommen werden.

Horst Kubon war von 1977 bis 1980 Vorsitzender des Vereines. Ihm folgte Carsten Peter Carstensen.

1980 wurde Horst Kubon zum Ehrenvorsitzenden ernannt.

1991  übernahm Uwe Zabel den Vorsitz des Vereines.

Seit 1997 ist Theodor Prenger unser 1. Vorsitzender.

2000er Jahre – Ein Verein im Wandel

Seit dem Jahr 2000 findet das Hauptfest wieder im Schlosspark auf der „Alten Freiheit“ statt. Damit kehrte das Bürgervogelschießen an einen Ort zurück, der für viele Husumer Bürger von besonderer Bedeutung ist.

Im Jahr 2002 feierte der Verein sein 125-jähriges Bestehen. Das Jubiläum wurde groß begangen, zahlreiche befreundete Vereine aus der Region und sogar eine Abordnung aus Dormagen nahmen teil. Für den Vorstand war es eine besondere Ehre, sich in das Goldene Buch der Stadt Husum eintragen zu dürfen.

Gleichzeitig prägte dieses Jahr auch die Rolle der Schützenschwestern: Sie einigten sich auf eine einheitliche Kleidung – weiße Bluse, schwarze Weste, schwarzer Rock und schwarze Schuhe – und erhielten damit die Möglichkeit, ihre Abzeichen und Orden sichtbar zu tragen. Von nun an konnten sie auch offiziell im Umzug mitlaufen, und die Königin durfte Seite an Seite mit ihrem König gehen. Außerdem wurde Jugendlichen ab dem 12. Lebensjahr der Eintritt in den Verein ermöglicht, was den Grundstein für eine gesicherte Zukunft legte.

Im Jahr 2003 nahm der Verein mit großem Engagement am 400-jährigen Stadtjubiläum Husums teil. Ein imposanter Festumzug mit über 100 Wagen, Reitern, Oldtimern und historischen Kostümen zog durch die Straßen und wurde von Tausenden Zuschauern begeistert verfolgt.

2004 folgte eine Satzungsänderung, die die Rolle der Königin im Verein weiter stärkte: Von nun an gehörte sie im Königinnenjahr auch dem Vorstand an.

In den folgenden Jahren wurden die Schützenschwestern Marianne Kubon, Alma Strüben und Erika Lange sowie Schützenbruder Karl Clausen im Jahr 2005 für ihre 50-jährige Mitgliedschaft zu Ehrenmitgliedern ernannt.

Gleichzeitig erhielt das Schützenheim in den Jahren 2005 bis 2007 eine umfassende Erneuerung: Neue Fußböden, Türen, Stühle und Tische machten es fit für die kommenden Jahrzehnte. 2007 wurde die Internetseite des Vereins eingerichtet, die sofort großen Anklang fand und den Verein auch digital sichtbarer machte.

 

Ein Jahr später übernahm Horst Lütjens das Amt des 1. Vorsitzenden. Mehrere verdiente Mitglieder – darunter Horst Hansen, Harri Ketelsen und Theodor Prenger – wurden für ihre langjährige Vorstandsarbeit zu Ehrenmitgliedern ernannt.

Mit einer neuen Heizungsanlage im Jahr 2013 und einer umfassenden Renovierung des Schützenheims im Jahr 2015 zeigte sich der Verein auch baulich bestens gerüstet. In diesem Jahr konnte zudem die Schützenschwester Marianne Kubon und Erika Lange auf eine 60-jährige Vereinszugehörigkeit zurückblicken.

Die Corona-Pandemie brachte 2020 das Vereinsleben fast vollständig zum Erliegen. Doch die Zeit wurde genutzt, um das Schützenheim zu renovieren und die Öffentlichkeitsarbeit neu zu gestalten. Eine überarbeitete Internetseite sowie erstmals eigene Social-Media-Auftritte auf Facebook und Instagram machten den Verein auch für die jüngere Generation attraktiver. In diesem Jahr konnten die Schützenschwestern Dora Schumacher und Inke Rathmann sowie der Schützenbruder Herbert Rathmann auf 40 Jahre Mitgliedschaft zurückblicken. Walter Mahrt wurde für 60 Jahre Vereinszugehörigkeit geehrt.

Im Jahr 2021 fanden sich die Mitglieder erstmals nach der Pandemie wieder zu einer Jahreshauptversammlung zusammen. Dabei traten Horst und Marianne Lütjens für 40 Jahre Mitgliedschaft hervor, während die Schützenschwestern Rita Jensen und Elke Krämer für ihr 50-jähriges Jubiläum geehrt wurden.

Gleichzeitig legte der 1. Vorsitzende Horst Lütjens sein Amt nieder, da ihn die Belastungen der vergangenen Zeit überfordert hatte. In der Folge kam es zu Neuwahlen des Vorstandes, die den Weg für eine Neuaufstellung des Vereins ebneten.

2022 schrieb der Verein Geschichte: Mit der Wahl von Tanja Saupe zur 1. Vorsitzenden stand erstmals eine Frau an der Spitze des Vereins.

Im darauffolgenden Jahr, 2023, wurden die Schützenschwester Anne Altmann sowie die Schützenbrüder Horst Hahn und Walter Mahrt wegen ihrer langjährigen Vereinszugehörigkeit zu Ehrenmitgliedern ernannt.

Auch die folgenden Jahre waren von Jubiläen geprägt. So wurden im Jahr 2024 die Schützenschwestern Marie-Louise Minnie und Heinz Minnie für 50 Jahre sowie der Schützenbruder Horst Hahn für 60 Jahre Mitgliedschaft geehrt.

Im Jahr 2025 schließlich ehrte der Verein die Schützenschwestern Marlies Petersen, Renate Sievers sowie den Schützenbruder Gerhard Petersen für ihre 50-jährige Mitgliedschaft. Darüber hinaus wurden die Schützenbrüder Gerhard Monke und Gerhard Petersen wegen ihrer besonderen Verdienste zu Ehrenmitgliedern ernannt.

Heute, im Jahr 2025, blickt der Verein nicht nur auf 150 Jahre Vereinsgeschichte zurück, sondern auch auf ein lebendiges Vereinsleben, das von Tradition und Gemeinschaft geprägt ist. Mit neuen Ideen, einer starken Jugend und treuen Mitgliedern ist das Husumer Bürgervogelschießen fest davon überzeugt, auch die kommenden Jahrzehnte erfolgreich zu gestalten.

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